Zitat aus Karrierebibel: „Bei einem Perspektivenwechsel versetzen Sie sich in die Lage einer anderen Person und versuchen eine Situation durch die Augen des anderen zu betrachten. Ein solcher Wechsel des eigenen Blickwinkels bringt viele Vorteile mit und kann sogar zu mehr Erfolg führen – allerdings ist die Umsetzung alles andere als einfach.“ Der Perspektivwechsel kann bei jeglichen Kommunikationskonflikten – gerade in Teams, aber auch in Familien – helfen zu einer gemeinsamen Lösung zu kommen – weil alle Perspektiven ernst genommen werden und es hilft Vorurteile abzubauen und Toleranz zu entwickeln.
„Dein wichtigster Superpower ist Empathie. Verstehe die Perspektive anderer, auch wenn Du sie nicht teilst. Das erleichtert dir die Kommunikation.“ (Rexy Rolle, Anwältin, Sängerin, Chefin einer Airline)
Perspektivwechsel: Den Blick erweitern, um neue Lösungsansätze zu finden
Und darum geht es letztendlich, nicht zu Erstarren in den eigenen subjektiven Denkmustern – sondern sich ein möglichst objektives Bild zu machen. Denn es bedeutet, dass man seine eigene Wahrnehmung der Dinge hinterfragt und versucht, die Dinge aus einer anderen Sichtweise zu betrachten. Dadurch eröffnen sich oft neue Blickwinkel und Lösungsansätze, die zuvor nicht ersichtlich waren. Gerade Durch die Betrachtung von außen, durch den Abstand zum Problem kommt man auf ganz neue Lösungsansätze! Wie schon geschrieben, der Abstand hilft beim Durchatmen und dabei nicht in den Panikmodus zu verfallen. Warum das so wichtig ist? Dazu etwas Hintergrund: Die „Stressreaktion“ ist ein evolutionäres Erbe, ein Schutz bzw. ursprünglich Hilfestellung bei Lebensgefahr. In der heutigen Zeit sieht die vermeintliche Gefahr meist aber anders aus. Wir erleben „Gefahr“ oder besser gesagt Stress, wenn wir Versagensängste haben, wenn wir unseren Selbstwert bedroht sehen oder auch, wenn unsere Alltagsroutine auf den Kopf gestellt wird und alles anders läuft als geplant – die Reaktion oder einfach gesagt, dass Kurzzeit-Notfall -Programm – im Körper läuft aber immer gleich ab.
Perspektivwechsel – Übungsaufgabe
Die biologischen Stressreaktionen wurden von dem US-amerikanischen Physiologen Walter Cannon in der sogenannten „Fight-or-Flight“ Theorie zusammengefasst. Vereinfacht besagt diese, wenn dem Stammhirn ein Signal für Gefahr gesendet wird, bleibt keine Zeit für ausgiebiges Denken. Das Großhirn geht in den Stand-by Modus und der Körper übernimmt die weiteren Reaktionen. Der Hypothalamus -Schaltstelle zwischen Gehirn und Hormonen, veranlasst z.B. die Ausschüttung von Adrenalin und vielem mehr um den Körper auf Flucht bzw. Kampf vorzubereiten. Neben den Stressreaktionen von Kampf und Flucht gibt es noch Freeze und Fright (nach Jeffrey Gray), aber auch einfach Erstarren bzw. Nichtstun führt in unserer heutigen Welt sicher nicht zur Lösung des jeweiligen Problems.
Zusammenfassend bleibt zu sagen
Perspektivwechsel lohnt sich: Einerseits, um Abstand zu gewinnen (z.B. in Stresssituationen), um rationaler, aber auch kreativer agieren zu können. Andererseits, um auf sein Gegenüber offen zugehen und (positiv) kommunizieren zu können – also die Perspektive auch zwischenmenschlich zu wechseln und Verständnis für das Verhalten anderer zu entwickeln und sozial kompetent zu agieren.
Dies erfordert allerdings immer auch die Bereitschaft, sich auf neue Sichtweisen und Erkenntnisse einzulassen. Es kann dabei natürlich passieren, dass man durch einen Perspektivwechsel seine eigenen Überzeugungen oder Meinungen infrage gestellt sieht. Doch gerade dieser Prozess kann dazu beitragen, dass man seine eigene Persönlichkeit weiterentwickelt und sich auf neue Erfahrungen einlässt.
Insgesamt kann ein Perspektivwechsel also als Chance gesehen werden, um den eigenen Horizont zu erweitern und neue Sichtweisen und Lösungsansätze zu gewinnen.